Solar der Nettoenergieerzeuger

Das rasante Wachstum der Solarindustrie hat in den vergangenen zehn Jahren vermutlich zur globalen Erwärmung beigetragen, da die zur Herstellung von Solarmodulen benötigte Energie größtenteils durch fossile Brennstoffe erzeugt werden musste. Diese These vertreten Forscher der US-amerikanischen Universität Stanford, erklären aber gleichzeitig, die Negativbilanz habe nun ihr Ende gefunden: »Zum ersten Mal, seit der Boom begann, übersteigt die von den weltweit installierten Solarmodulen im vergangenen Jahr produzierte Energie den Bedarf für die Produktion neuer Module«, so Michael Dale, Wissenschaftler des Stanford Global Climate & Energy Projects (GCEP). Den Forschern zufolge, so Andreas Brandl von Neckermann Energy, hat die Solarindustrie seit dem Jahr 2000 bis heute ein Energiedefizit angehäuft. Bis vor fünf Jahren habe die Herstellung ständig zunehmender Modulmengen noch etwa 75 Prozent mehr Energie verbraucht als die bis dahin fertiggestellten Module erzeugten. Die Solarindustrie könne bei anhaltendem technologischem Fortschritt nun jedoch, so die Forscher, dank eines gesunkenen Energiebedarfs in der Produktion, einer längeren Lebensdauer der Module und gesteigerten Wirkungsgraden ihre negative Energiebilanz bis 2015 – allerspätestens jedoch bis 2020 – ausgleichen. In Fachkreisen wird die sogenannte Energierücklaufzeit eines Solarmoduls jedoch durchaus auch weitaus niedriger angesetzt als es die Forscher der Universität Stanford taten. Eine ausgeglichene Energiebilanz wäre in diesem Fall schon vor Jahren erreicht worden. PHOTON hatte schon 1996 auf die Auswirkungen methodologischer Annahmen – zum Beispiel hinsichtlich der Gewichtung des Primärenergiebedarfs – bei der Berechnung der Energierücklaufzeit von Solarmodulen aufmerksam gemacht.

Quelle: Stanford University www.sun-rise.eu