Liefertermintreue ist ein Schlüssel-Thema

Ingenics Projekt beim Sicherheitsglasexperten GuS GmbH & Co. KG

Liefertermintreue ist ein Schlüssel-Thema

GuS Autoklav (gasdicht verschließbarer Druckbehälter) (Bildquelle: GuS GmbH & Co. KG)

(Ulm/Lübbecke) – Zur Steigerung der Liefertermintreue initiierte die Geschäftsleitung der GuS GmbH & Co. KG im Jahr 2016 ein umfangreiches Optimierungsprojekt. Als Partner für die „zusätzliche Expertise von außen“ wurden Berater der Ingenics AG hinzugezogen.

Die immer wieder auch öffentlich thematisierten erheblichen Verzögerungen bei Großprojekten der Rüstungsindustrie haben die Branche hinsichtlich der Liefertreue erheblich sensibilisiert. Selbstverständlich betrifft dies nicht nur die bekannten eigentlichen Hersteller von Militärausrüstung, sondern auch deren Zulieferer, wie beispielsweise das auf Winkelspiegel und Panzerglas spezialisierte Unternehmen GuS aus Lübbecke in Ostwestfalen.

Als Technologie- und Marktführer für spezielle Sicherheitsgläser hat GuS die zunehmend deutlich formulierten Kundenforderungen schnell aufgenommen und konsequent gehandelt. Als Hersteller und Instandsetzer für verschiedenste Periskope und Panzerglasscheiben, die in Militärfahrzeugen der Bundeswehr, aber auch bei anderen OEMs zum Einsatz kommen, trägt der Mittelständler erhebliche Verantwortung.

Um eine nachhaltige Steigerung der Liefertermintreue zu realisieren, initiierte die GuS-Geschäftsleitung im vergangenen Jahr ein umfangreiches Projekt. Um die methodischen Kompetenzen eines externen Partners zu nutzen, entschied man sich, mit dem Beratungsunternehmen Ingenics zusammenzuarbeiten.

Die Akzeptanz für realistische Fertigungsendtermine stieg schnell und spürbar

Nach den ersten von Ingenics gestalteten Workshops und einer ausführlichen Analysephase wurde beschlossen, über das Lieferantenmanagement hinaus auch maßgebliche Planungs- und Produktionsprozesse zu überarbeiten und zu optimieren. Neben einem gezielten Aufbau der Puffer für „Starkläufer“ lag der Schwerpunkt auf der Optimierung der Abstimmungsprozesse zwischen den Verantwortlichen von Produktion, Arbeitsvorbereitung und Konstruktion. Die Arbeitspläne wurden verbessert, die damit verbundenen Fertigungszeiten und weitere Arbeitsunterlagen aktualisiert. Auch Reports aus dem SAP-System wurden umgestellt und ergänzt. „Ausgehend von der erfolgreichen Überarbeitung der Planungsgrundlagen stieg die Akzeptanz für realistische Fertigungsendtermine bei allen Beteiligten der einzelnen Produktionsbereiche spürbar“, erklärt Marc Stickan, Produktionsleiter bei GuS. Nachdem damit eine verbesserte Basis für die operative Steuerung vor Ort gelegt wurde, habe man erste Bausteine eines GuS-spezifischen Shopfloor Managements eingeführt.

Als wesentliche Neuerung mit Blick auf die Transparenz vor Ort wurden Team- und Bereichsboards bereitwillig angenommen. Im Rahmen der Regelkommunikation der Produktionsteams werden nun an den Team-Boards relevante Themen diskutiert. Im Fokus des Interesses der Beteiligten stehen die Verfügbarkeit der Mitarbeiter, die kurz- und mittelfristig anstehenden Aufträge, die geplante Arbeitszuteilung und die Netto-Kapazitäten sowie die Kennzahlen für Auslastung und Erfüllungsgrade. Die Produktionsverantwortlichen nutzen die Daten und Informationen inzwischen umfassend zur Bereichssteuerung.

Umfassender Überblick für den Produktionsleiter

Am Produktions-Board sorgen verdichtete Informationen über die Situation in den Teams für Transparenz. Der Produktionsleiter hat damit jederzeit den Überblick über seinen kompletten Verantwortungsbereich. Über alles Wesentliche wird zügig gesprochen, sodass Problemlösungsstrategien noch zielgerichteter greifen können. Da alle Besprechungen inzwischen am „Ort des Geschehens“ stattfinden, also in der Produktion, sind bei Klärungsbedarf kurze Wege gewährleistet.

Man habe sich zwar erst einmal an die Veränderungen gewöhnen müssen, räumt Marc Stickan ein, aber inzwischen sei die Skepsis längst einer breiten Akzeptanz gewichen. Die Anzahl derjenigen, die die Zusammenhänge verstünden und die Aktivitäten für die Verbesserung der Liefertermintreue konsequent umsetzten, wachse stetig.

Der gesamte Veränderungsprozess wurde von Ingenics rund ein Jahr lang begleitet. Sukzessive wurden nach einzelnen Erfahrungsphasen noch kleinere Korrekturen vorgenommen. „Verständlicherweise haben sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte zu Beginn einer ausgeprägten Umstellungsphase viele Fragen“, erklärt Roland Horstenkamp, der als Ingenics Senior Projektleiter das Projekt durchgehend begleitet hat. „Die Fragen der Mitarbeiter konnten in aller Regel umgehend vor Ort geklärt werden.“ Es gelte aber wie stets, dass für das Gelingen des Gesamtprozesses ausreichend Zeit benötigt werde. „Das lässt sich nicht im ,Handstreich“ erledigen.“ Ungeduld bei der Umsetzung könne auch deshalb teuer werden, weil im Falle etwa noch bestehender Unklarheiten später zusätzliche Schleifen gedreht werden müssten.

Die zusätzliche Expertise von außen ist unverzichtbar

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Projektes mit dem Ziel, die Liefertermintreue operativ zeitnah und dennoch nachhaltig zu verbessern, war die Schulung der Produktionsführungskräfte in mehreren Qualifizierungsrunden. Im Rahmen dieser teilnehmeraktiven Qualifizierung wurde Wissen aufgefrischt und der Gesamtzusammenhang abgerundet. Im Fokus standen die Themen Führung, Wertschöpfung und Verschwendung, Kommunikation, Problemlösung und Sozialkompetenz. „Diese Qualifizierungsrunden waren mir besonders wichtig, da sie das verantwortungsbewusste Handeln unserer Führungskräfte im Veränderungsprozess unterstützen“, betont GuS-Geschäftsführerin Dr. Tanja Lindermeier-Kuhnke und ergänzt: „Ich halte bei solchen Veränderungen die zusätzliche Expertise von außen für enorm wichtig: Sie bringt fachliche Unterstützung und Objektivität, vermittelt Sicherheit und bietet den eigenen Leuten Orientierung.“

Die Beteiligten sind sich darin einig, dass die bisherigen Ergebnisse des Projekts „Verbesserung der Liefertermintreue“ vielversprechend und sichtbar seien. Deshalb wollen Geschäftsführung und Produktionsleitung weiter „am Ball“ bleiben. Die nächsten Verbesserungsthemen befinden sich bereits in der „Pipeline“.

Über Ingenics
Ingenics berät Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei Planungs-, Optimierungs- und Qualifizierungsprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese drei Kernleistungen erbringt Ingenics in den drei Bereichen Fabrik, Logistik und Organisation und steht deshalb für Effizienzsteigerung [hoch 3]. Eine dezidierte Industrie 4.0 Expertise, ein erwartungsgerechtes Interim-Management sowie bedarfsorientierte Ingenieurs- und Servicedienstleistungen runden das Leistungsportfolio ab.
Zu den Ingenics Kunden gehört die Elite der deutschen und europäischen Wirtschaft. Über nationale Projekte hinaus ist Ingenics für Großunternehmen wie für den Mittelstand auch ein gefragter Partner für weltweite Suche, Wahl, Planung und Realisierung neuer Produktionsstandorte, beispielsweise in Mexiko, China, den USA und Osteuropa.
Derzeit beschäftigt Ingenics 495 Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsdisziplinen. Mit hoher Methodenkompetenz und systematischem Wissensmanagement wurden in über 35 Jahren mehr als 5.450 Projekte erfolgreich abgeschlossen.

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