Die Politik des billigen Geldes

Wachstumsexpertin warnt vor vorschnellen Investitionen

Die Politik des billigen Geldes

Vorsicht vor zu schnellem Wachstum (Bildquelle: Sira Anamwong / freedigitalphotos.net)

Größer, schneller, umsatzstärker. Damit die Wirtschaft blüht und gedeiht, pumpt die EZB immer mehr Geld in den Markt. Mit dem erklärten Ziel, die Investitionsbereitschaft durch günstige Kredite weiter anzukurbeln. Aber sind kleine und mittlere Unternehmen dem schnellen Wachstum überhaupt gewachsen?

Wachstum als Risiko
„Unternehmer brauchen Wachstumskompetenz und das richtige Handwerkszeug, um ihre Organisation für das Wachstum fit zu machen“, sagt Christine Frühauf, die sich als Managerin und Beraterin schon seit mehr als 15 Jahren mit Wachstumsprozessen beschäftigt. Ihre Erfahrung: „Wachstum in kleinen und mittleren Unternehmen entsteht nur selten infolge eines gezielten, bewusst gesteuerten Prozesses. Viele Unternehmen sind auf ein mögliches Wachstum wenig bis gar nicht vorbereitet.“ Die Folge: Laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung macht jeder dritte gescheiterte Gründer riskantes Wachstum für seine Pleite verantwortlich, und auch etablierte Unternehmen geraten auf ihrem Wachstumskurs nicht selten in eine Schieflage.

Ungeplantes Wachstum überfordert Chefs, Mitarbeiter und Kunden
Viele Chefs bleiben zu stark ins Tagesgeschäft involviert und versäumen es, rechtzeitig Aufgaben und Verantwortung zu delegieren. Operative Entscheidungen benötigen an diesem Flaschenhals zu viel Zeit, obwohl das Tagesgeschäft jetzt schneller laufen müsste. „So wird der Inhaber ungewollt zur Wachstumsbarriere, der die zukunftsfähige Entwicklung des Unternehmens behindert“, weiß Christine Frühauf.

Ein anderes Beispiel: Während der Chef sich im Büro die Wochenenden um die Ohren schlägt, machen die Mitarbeiter der ersten Stunde plötzlich Dienst nach Vorschrift. Sie sind überfordert und demotiviert, weil sie das gewachsene Auftragsvolumen nur noch durch permanentes Improvisieren bewältigen können. Wenn dann noch ein unerwarteter Großauftrag hereinkommt, ist das Chaos vorprogrammiert. Auch Kunden nehmen jetzt wahr, dass die gewohnte Qualität nicht mehr stimmt – nun ist Gefahr im Verzug!

Keine Scheu vor Hilfe von außen
„Wachstum geht nicht nebenbei, sondern ist eine unternehmerische Herausforderung, die Zeit und Know-how beansprucht“. Kann (oder will) der Chef das selbst nicht leisten, sollte er entweder einen externen Berater engagieren oder sich für einen festgelegten Zeitraum Interims- oder Projektmanager ins Unternehmen holen. Diese werden zeitlich befristet z.B. mit dem Aufbau eines neuen Bereichs oder der kommissarischen Leitung eines größer gewordenen Teams betraut. Für Christine Frühauf, die selbst u.a. für ein marktführendes Beratungsinstitut als „Wachstumsmanagerin“ gearbeitet hat, eine Investition, die sich so gut wie immer lohnt. Die Unternehmer werden unmittelbar und wirkungsvoll entlastet, ohne sofort festes Personal einzustellen – und gewinnen Zeit für zukunftsfähige Weichenstellungen.

Mitarbeiter mitnehmen
Ebenso wichtig ist es, die vorhandenen Mitarbeiter aktiv in den Wachstumsprozess einzubinden. „Wachstumsziele müssen kommuniziert und gut erklärt werden, weil sie das Unternehmen nachhaltig verändern. Nur dann sind Mitarbeiter bereit, die damit verbundenen Aufgaben zu stemmen, ihre Ideen einzubringen und den Wachstumskurs des Unternehmens aktiv mitzugestalten“, so Christine Frühauf. Andernfalls drohen abnehmendes Engagement und eine steigende Fluktuation.

Alle Bereiche müssen mitwachsen
Nur den Markterfolg im Blick zu haben, reicht daher nicht aus, um langfristig gesund und nachhaltig zu wachsen. „Alle Unternehmensbereiche – Ressourcen, Strukturen, Führung und Kultur – müssen im richtigen Tempo mitwachsen und in ihrer Entwicklung klug aufeinander abgestimmt werden.“ Es gilt, Umsatz-Wachstum und organisationales Wachstum so zu verknüpfen, dass sich das Unternehmen langfristig erfolgreich und stabil entwickeln kann.

Wachstum besser meistern
Anhand eines 12-Punkte-Checks erarbeitet Christine Frühauf mit den Inhabern ein konkretes Handlungsprogramm. „Wachstum braucht das richtige Handwerkszeug – und eine klare Haltung. Wer das beherzigt, wird Krisen und Herausforderungen besser meistern und nachhaltiger wachsen können“, so die Wachstumsexpertin.
Den kompletten Fachartikel zum Thema „Wachstum ist ein Marathon, kein Sprint. Nachhaltiges Unternehmenswachstum braucht Handwerk und Haltung“ können Sie hier downloaden:

http://christinefruehauf.de/wp-content/uploads/2015/12/Wachstum-ist-ein-Marathon-kein-Sprint.pdf

Quellen:

https://www.creditreform.de/nc/aktuelles/news-list/details/news-detail/wirtschaftslage-und-finanzierung-im-mittelstand-herbst-2015-2106.html
http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Scheitern_junger_Unternehmen_2010.pdf

Christine Frühauf ist Interim Managerin und Beraterin für kleine und mittlere Unternehmen in Wachstumssituationen. Sie ist autorisierte Beraterin der „Offensive Mittelstand“ und als Dozentin u.a. für die Handelskammer Hamburg und das Start-Up-Dock der Technischen Universität Hamburg tätig. Vor ihrer Selbstständigkeit übernahm sie jahrelang Führungs- und Vertriebsverantwortung in mittelständischen Unternehmen.

Kontakt:
Christine Frühauf, Wachstum mit Struktur, Andersenstraße 29a, 22589 Hamburg, +49 177 705 37 19
info [at] christinefruehauf.de, www.christinefruehauf.de

Christine Frühauf ist Interim Managerin und Beraterin für kleine und mittlere Unternehmen in Wachstumssituationen. Sie ist autorisierte Beraterin der „Offensive Mittelstand“ und als Dozentin u.a. für die Handelskammer Hamburg und das Start-Up-Dock der Technischen Universität Hamburg tätig. Vor ihrer Selbstständigkeit übernahm sie jahrelang Führungs- und Vertriebsverantwortung in mittelständischen Unternehmen.

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Christine Frühauf
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22589 Hamburg
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http://www.christinefruehauf.de