Ältere Arbeitnehmer können Fachkräftelücke allein nicht schließen

Wir brauchen eine Willkommenskultur für Fachkräfte aus Südeuropa

Von Ansgar Lange +++ Sindelfingen, August 2012 – Die deutsche Wirtschaft denkt um. In Deutschland haben noch nie so viele ältere Menschen gearbeitet wie heute. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) gehen derzeit 1,52 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach. Das sind 880.000 Beschäftigte mehr als vor zwölf Jahren, so die Rheinische Post http://www.rp-online.de „Der Jugendwahn in den Unternehmen ist zu Ende. Erfahrung wird wieder mehr geschätzt“, sagt BA-Vorstand Heinrich Alt.

„Es ist gut, dass deutsche Unternehmen verstärkt auf ältere Arbeitnehmer setzen, um die sich vergrößernde Fachkräftelücke zu schließen. Doch dies wird nicht ausreichen. Wir brauchen einen Mix aus erfahrenen und jüngeren Fachkräften. In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit in einigen Regionen derzeit bei dramatischen 50 Prozent. Sowohl die südeuropäischen Länder als auch unsere Wirtschaft profitieren davon, wenn wir jungen Menschen aus Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland eine echte Willkommenskultur bieten und sie zu uns nach Deutschland holen“, so der Personalexperte Michal Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens centomo http://www.centomo.de mit Standorten in Ludwigsburg und Sindelfingen.

Wie die Wochenzeitung Die Zeit http://www.zeit.de berichtet, hat unter dem Motto „Beste Köpfe, beste Chancen“ beispielsweise die Ems-Achse, ein Zusammenschluss von Unternehmen, Bildungs- und Wirtschaftseinrichtungen in der Ems-Region, im Jahr 2011 eine internationale Ausbildungsoffensive gestartet. Der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften wird dort unter anderem mit jungen Spaniern aufgehoben. Schon im Jahr 2011 kamen 26.000 junge Spanier nach Deutschland. Nach Angaben der deutschen Industrie- und Handelskammer sind jetzt schon 1,3 Millionen Stellen länger als zwei Monate unbesetzt.

„Das Beispiel der Ems-Region beweist, dass sich hier eine echte Win-Win-Situation ergeben kann. So konnten in manchen Gegenden im Emsland 2010 mehr als 150 Lehrstellen nicht besetzt werden. In einem solchen Fall dann explizit um Fachkräfte aus Südeuropa zu werben, ist nicht nur legitim, sondern nutzt beiden Seiten. Wunderdinge darf man allerdings nicht erwarten. Um gezielt Spezialisten und hoch qualifizierte Fachkräfte für bestimmte Branchen zu gewinnen, muss man sehr gezielt vorgehen. Es ist gut, dass die Bundesagentur für Arbeit im nächsten Jahr eine Art „Roadshow“ durch einige südeuropäische Länder machen will, um für den Standort Deutschland zu werben. Um eine gute Vermittlung zu gewährleisten, müssen auch im politischen Bereich die Weichen gestellt werden. Hier denke ich beispielsweise an Möglichkeiten, Jugendliche aus dem Ausland bei uns vor Ort auszubilden. Und natürlich auch für Personalberatungsunternehmen bietet sich bei der Vermittlung von Fachkräften aus Spanien, Portugal, Italien und Griechenland ein Tätigkeitsfeld an, das wir in Zukunft noch viel stärker ins Auge fassen müssen“, so Zondler.

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